Ernährungsmedizin
Eine Vielzahl von Erkrankungen kann durch eine angepasste Ernährung oder eine Ernährungstherapie günstig beeinflusst werden. Wir beraten Sie gerne.
Übergewicht und Adipositas
Die Diagnosen „Übergewicht“ und „Adipositas“ werden traditionell anhand des Body-Mass-Index (BMI) gestellt. Der Body-Mass-Index berechnet sich nach der Formel: BMI (in m/kg2) = Körpergröße (in m) : Körpergewicht 2 (in kg). Bei einem BMI-Wert > 25 kg/m² sprechen wir von Übergewicht.
Adipositas, also die „Fettleibigkeit“, wird in 3 Grade eingeteilt:
- Grad I: BMI 30-34,9 kg/m²
- Grad II: BMI 35-39,9 kg/m²
- Grad III: BMI 40 kg/m² und mehr
Da sehr athletische Menschen rein aufgrund ihrer höheren Muskelmasse bereits einen erhöhten BMI aufweisen können, ohne fettleibig zu sein, ist der BMI eigentlich kein gutes Maß. In der modernen Ernährungsmedizin sprechen wir daher eher vom „BRI“, also dem „Body-Roundness-Index“. Hier fließt neben der Körpergröße auch der Taillenumfang in die Berechnung ein, nicht jedoch das Gewicht.
Übergewicht und Fettleibigkeit sind mehr als Abweichungen von unseren Schönheitsidealen. Sie können ernste Folgeerkrankungen im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems nach sich ziehen und sind nachweislich direkt mit einer verkürzten Lebenserwartung verknüpft. Dies gilt insbesondere bei Fettansammlungen im Bauchraum (sog. „Apfel-Typ“) und weniger bei Fettablagerungen im Unterhautfettgewebe außerhalb des Bauchraums (sog. „Birnen-Typ“). Aus diesem Grund ist die Messung des Taillenumfangs medizinisch betrachtet wesentlich bedeutsamer als das Gesamt-Körpergewicht.
Häufige Begleiterkrankungen sind Fettleber, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ II) und erhöhte Blutfettwerte. Diese können oft ernährungstherapeutisch gut behandelt werden. In vielen Fällen können Medikamente wie Blutdrucktabletten und Insulinspritzen/Zuckermedikamente im Rahmen des Programms deutlich reduziert werden.
Wir bieten Ihnen das „Leberfasten nach Dr. Worm“ und das „Bodymed“-Programm an. Oft können wir Ihre Teilnahme an diesen Programmen direkt mit Ihrer Krankenkasse abrechnen. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier. Wegen Terminen kontaktieren Sie uns bitte direkt. Am Standort Malteser Waldkrankenhaus St. Marien in Erlangen finden mehrfach jährlich Gruppenkurse statt, in unserem MVZ ChirurgieTeam in Herzogenaurach auch Einzelsitzungen.
Tumorerkrankungen
Bei Tumorerkrankungen ist eine gute Ernährung besonders wichtig. Hier legen wir großen Wert auf eine eiweißreiche Ernährung zur Stabilisierung des Immunsystems und Erhalt der Muskulatur, somit der Körperkraft. Als Richtwert ist eine Eiweißzufuhr von mindestens 1,5 g/kg Körpergewicht in dieser Situation sinnvoll, sofern keine schweren Nieren- oder Leberfunktionseinschränkungen vorliegen. Ein Gewichtsverlust sollte bei Tumorerkrankungen, aber auch ganz allgemein vor und nach einer Operation möglichst vermieden werden.
Wir wissen, dass eine Vielzahl von Faktoren wie Appetitverlust, Schmerzen oder Durchfälle bei Tumorpatienten die Nahrungszufuhr vermindern können. Hier stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite und besprechen mit Ihnen individuell, welche Zusatzernährungen sinnvoll sein können.
Untergewicht
Neben unzureichender Nahrungszufuhr können auch Störungen des Magendarmtrakts, Durchblutungsstörungen oder hormonelle Faktoren Ursachen für Untergewicht sein. Wir besprechen mit Ihnen notwendige Diagnostik und kümmern uns um die Organisation. Weiterhin beraten wir Sie gerne, wie Sie nach Ausschluss organischer Ursachen Ihr Körpergewicht wieder stabilisieren können.
Verdauungsstörungen
So vielfältig wie die Ursachen von Verdauungsstörungen können auch deren Therapien sein. Zur Basisdiagnostik gehört neben einer detaillierten Erhebung der Krankengeschichte im Allgemeinen eine endoskopische Diagnostik, unter Umständen auch eine Computer- oder Kernspintomographie des Bauchraums sowie die Labordiagnostik. Wir planen mit Ihnen gemeinsam die erforderlichen Untersuchungen und organisieren diese für Sie.
Zur Diagnostik verfügen wir über ein modernes Gerät zur Body-Impedanz-Analyse (BIA-Messung) sowie über die Möglichkeit zur erweiterten Labordiagnostik. Bei Bedarf führen wir auch Infusionsbehandlungen durch.